Modular Versatile Mobility Enhancement Technology
Mobilität ist ein Schlüsselfaktor im Bezug auf Selbstständigkeit und Selbstbestimmung und ist untrennbar mit Lebensqualität verbunden. MOVEMENT bedeutet die Überführung des 'Stands der Technik' in ein System welches dem Benutzer angepasst und modular ist und auch dem Markt entspricht um so die 'gesellschaftliche Mobilität' zu steigern.
In unserer "Informationsgesellschaft" kann Mobilität in den folgenden drei Dimensionen beschrieben werden:
Bild 1: Wechselwirkung: Mobilität in der "Informationsgesellschaft"
In einer Gesellschaft in der der Anteil an alten und behinderten Personen beträchtlich steigt, muss es ein soziales und technologisches Ziel höchster Priorität sein, die drei Dimensionen der Mobilität zu gewährleisten bzw. zu verstärken. Das MOVEMENT Projekt wird diese Dimensionen der Mobilität in der "Informationsgesellschaft" durch entsprechende Forschung und Entwicklung ansprechen. Praktikable Module, welche Personen, Objekte und Information "bewegen" können, werden Ziel dieses Prozesses sein. Existierende technische Lösungen wie z.B. konventionelle Rollstühle oder stationäre Terminals werden durch ein erweiterbares System intelligenter und interagierender Module ersetzt um so die 'Mobilität' alter und behinderter Personen zu erhöhen.
Aufgrund der steigenden Lebenserwartung der Menschen in den westlichen Ländern steigt auch die Prozentzahl der bewegungsbehinderten Personen kontinuierlich. Neue Statistiken von Europa geben an, dass 1% der Bevölkerung einen Rollstuhl und 5,6% irgend eine Art von Gehhilfe benötigen. Wenn man Personen mit chronischen Krankheiten (Polyathritis, Rheumatismus usw.) ebenfalls berücksichtigt, ergeben sich erheblich größere Zahlen. Das Deutsche Statistische Zentralamt gibt an, dass im März 2003 1,56 Millionen Deutsche (1,9% der Bevölkerung) teilweise oder dauernd auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Auf Europa hochgerechnet sind das 7,1 Millionen Menschen. Die Zahl der Rollstuhlbenutzern bezogen auf das Alter ist in Bild 2 (links) dargestellt. Analysen in den USA zeigen, dass nur 50%-60% der Personen die einen Elektrorollstuhl benötigen, diesen auch bedienen könnten. Zusätzlich dazu könnte 20%-25% mit entsprechenden Hilfsmittel versorgt werden, wenn eine intelligente Steuerung und Bedienoberfläche vorhanden wären. (Bild 2, rechts)
Bild 2: Relation Rollstuhlbenutzer und Altersgruppen (links); Benutzbarkeit von Rollstühlen und Marktsegment für intelligente Rollstühle (rechts);
Verlust motorischer Fähigkeiten (Manipulation, Fortbewegung) betrifft besonders die betagte weibliche Bevölkerungsgruppe nicht nur wegen der höheren Lebenserwartung sondern auch wegen geschlechtsspezifischer chronischer Krankheiten. Während 31% der männlichen Bevölkerung zwischen 70-84 Jahren eine Mobilitätsbehinderung haben, liegt der Prozentsatz für Frauen bei 52%. Da der Verlust motorischer Fähigkeiten nur langsam und graduell passiert, besteht für die Betroffenen nie ein dringender Grund 'sofort' eine Rollstuhl zu benutzen. Der größte Teil der betagten Bevölkerung scheut davor zurück konventionelle Mobilitätshilfen (Krücken, Rollator, Rollstuhl) zu verwenden da diese als stigmatisierend empfunden werden, auch wenn das Gehen für diese Personen mit Mühen, Schmerzen und erhöhtem Unfallrisiko verbunden ist.
Im vergangenen Jahrzehnt gab es eine Entwicklung von immer komplexeren Rollstühlen mit verschiedenen Möglichkeiten der Navigation, Steuerung und verschiedenen Möglichkeiten Personen zu transportieren. Diese Systeme erreichten nie die Marktreife weil sie zu unhandlich und zu schwierig zu bedienen sind. Im allgemeinen sind es auf eine Person abgestimmte Einzellösungen und insgesamt sehr kostenintensiv.
Um diese Nachteile zu verhindern, zielt MOVEMENT auf die Entwicklung einer neuartigen Lösung zur Unterstützung der persönlichen Mobilität welche die Erwartungen der Benutzer, unauffälliges Aussehen, flexibel anpassbar, finanziell leistbar, bezüglich einer Mobilitätshilfe erfüllen soll. Deshalb sind die Ziele des Projektes:
Bild 3: Typische Kombinationen der MOVEMENT Module
Die MOVEMENT Module schließen die existierenden technischen Lücke:
Um die gesteckten Ziele zu erreichen integriert das Projektkonsortium 'Know how' aus aktuellen Entwicklungen auf den Gebieten der industriellen Automatisation, Transporttechnologie, Rollstuhlbau, Robotik, Sensoren und Steuerungen, Mensch-Maschine Schnittstelle, Rehabilitationstechnik und Gerontechnologie.
Technologie | State-of-the-Art | Neuerung durch MOVEMENT |
---|---|---|
Unterstützte persönliche Mobilität | Rollstuhl, Rollator | Modularität um Flexibilität in der Benutzung zu erhöhen und Kosten zu senken. |
Steuern von Mobilen Geräten und Rehatechnik Systemen. | Verschiedene Arten von Joysticks und Einzeltastereingabe | Alternative Methoden der Befehlseingabe |
Unterstütze Manipulation | Einzellösungen montiert auf dem Rollstuhl | Verbesserte Flexibilität durch den modularen Aufbau. |
Integration durch Kommunikation | Stationäre Eingabegräte, vom Benutzer getragene Geräte. | Mobile Kommunikationseinheit die selbstständig zum Benutzer kommt. |
Informationen über die Projektergebnisse finden Sie unter Status & Ergebnisse.
Last update 20.01.2006